Gallery exhibition - 2004
Johannes Wohnseifer
  • Dates
    5 March 2004 - 24 April 2004
  • Artists
    Johannes Wohnseifer
Press Release

Enklave / Exklave

Eine Enklave ist definiert als ein geographisches Territorium, das komplett innerhalb der Grenzen eines anderen Territoriums lokalisiert ist. Ein solches Territorium ist eine Enklave in Bezug auf das umgebende fremde Territorium und eine Exklave in Bezug auf das Territorium, dem es politisch zugeordnet ist.

Das Gelände Erlenstrasse 15 in Basel auf dem sich die Galerie befindet, steht tatsächlich auf deutschem Boden, es gilt aber Schweizer Recht. Diesen Umstand nutzt Johannes Wohnseifer, um spezifisch deutsche Reizthemen wie die Wehrmachtsausstellung, den Umgang mit Leni Riefenstahl oder das Generationenportrait der Dreißigjährigen als "Generation Golf" in einer exterritorialen Situation darzustellen. Eine besondere Rolle spielt dabei der Einsatz von standardisierten RAL-Farben.

RAL-Farben

Rationalisierung war in den 20er Jahren ein zentrales Anliegen der Lack- und Pigmentindustrie. So einigte sie sich mit Behörden und Verbrauchern auf eine überschaubare Skala von 40 Farbtönen, bestehend aus Grundfarbtönen und Mischtönen. Diese Skala vertraute man RAL an, seit 1927 wird sie unter der Registriernummer RAL 840 geführt. Aus diesen ehemals 40 RAL-Farben sind mittlerweile 1898 geworden, 30 Farben aus dem Jahre 1927 sind auch heute noch Standard! (Quelle RAL)

Die Arbeit "Wehrmachtsausstellung" besteht aus einer vierteiligen Bilderserie, die mit den damals verwendeten RAL-Farben gemalt wurden und als Weiterführung von Wohnseifers Serie der "Colourfield Disasters" zu verstehen ist.

Über dem Eingang des Gebäudes Erlenstrasse 15 befindet sich immer noch das Logo der Deutschen Bahn. Die Aufschrift "DB" wurde zwar entfernt, aber durch die charakteristische Form und Farbe ist das Zeichen immer noch erkennbar. Dabei wurde das Logo der Deutschen Bahn im Lauf der Zeit mit insgesamt drei unterschiedlichen RAL-Farbtönen variiert. Für seine Ausstellung hat Johannes Wohnseifer das Schild in Originalgröße rekonstruiert und wird fünf verschiedene Versionen zeigen.

Alle Elemente der Ausstellung vereinigen sich in fünf gerahmten Arbeiten, in denen jeweils drei verschiedene Papierarbeiten miteinander kombiniert werden.

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