- Dates6 July 2007 - 25 August 2007
- Opening receptionThursday, 5 July 2007, 6:00 pm - 6:00 pm
-
Artists
Dagmar HeppnerKarin HueberKilian Rüthemann
Die Galerie Nicolas Krupp freut sich, mit „Fireflies“ die vier jungen, in Basel lebenden KünstlerInnen Dagmar Heppner (*1977), Karin Hueber (*1977), Emil Michael Klein (*1982) und Kilian Rüthemann (*1979) in einer ersten gemeinsamen Ausstellung präsentieren zu können. Die vier haben in den vergangenen Jahren in jeweils unterschiedlichen Konstellationen schon verschiedene Male zusammen ausgestellt – zum Beispiel im Ausstellungsraum Schalter, Basel, in der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, im Centre Bellevaux, Lausanne, oder im Vrits, Basel. Arbeiten von Dagmar Heppner, Karin Hueber und Kilian Rüthemann sind zurzeit ausserdem in der Ausstellung „Poor Thing“ in der Kunsthalle Basel zu sehen. Was die vier eigenständigen Positionen verbindet, ist ihr minimalistischer, doch sehr präziser Umgang mit Materialen und dem sie umgebenden Raum. Alle vier arbeiten sowohl zwei- wie auch dreidimensional, in verschiedenen Medien und meist situativ, und haben für diese Ausstellung jeweils neue Arbeiten entwickelt.
Dagmar Heppner bezieht sich in ihrer Arbeit spielerisch auf die Minimal und Konzeptkunst der 60er und 70er Jahre, sowie auf Visualität und Mechanismen innerhalb des Kunstbetriebs. Die für diese Ausstellung ausgewählten Arbeiten beruhen auf vorgefundenen Materialen, welche die Künstlerin durch minimale Eingriffe neu kodiert. Es geht dabei um Leerstellen sowohl in formaler Gestalt sowie als gedankliche Assoziation. In einem Puzzle mit dem Motiv der New Yorker Skyline hat Heppner die beiden Türme des World Trade Center ausgelassen – die so entstandene Negativform lässt trotz der verfremdeten Umrisse das ehemalige Wahrzeichen vor unseren Augen erscheinen. Noch abstrakter ist eine Serie von Collagen / Cut-outs, die durch ihr quadratisches Format unschwer als Anzeigen der Kunstzeitschrift Artforum zu erkennen sind. Die essentiellen Informationen wie Namen der Künstler oder der Galerie wurden jedoch entfernt und erscheinen als weiss ausgesparte Blöcke, während allein die Ausstellungstitel und -daten als kryptische Botschaften bestehen bleiben („Damage Control, June–July, 2007“, 2007).
Kilian Rüthemann interessiert sich in seiner Arbeit für Skulptur als Prozess und für die Eigenschaften handelsüblicher, skulptur-unspezifischer Materialen. In einem Verbindungsraum der Galerie wird Rüthemann eine räumliche Intervention aus aufgeschüttetem Salz schaffen. Das Salz wird in einem bestimmten Winkel vom Boden gegen die Wand aufgeschüttet, so dass eine Art Rampe entsteht. Durch säuberliches Abtragen entlang der Bodenlinie rieselt von oben Salz nach, wodurch eine eigenwillige Oberflächenstruktur entsteht, in der sich Präzision und Zufall, künstlerischer Eingriff und die Unberechenbarkeit des Materials verbinden.
Der Moment der Instabilität, beziehungsweise das sorgfältige Austaxieren der Massen verschiedener frei im Raum stehender Körper, sowie ihre spezifische Oberflächenbeschaffendheit spielen auch in der skulptural-installativen Arbeit von Karin Hueber eine wichtige Rolle. Ausgehend von den architektonischen Dimensionen des Raumes hat sie eine konstruktivistische, in sich verzahnte Konstellation aus diagonalen Flächen entworfen, deren unterschiedliche Oberflächen und Volumen in einem fragilen Balanceakt den Raum bespielen und ihn gleichzeitig widerspiegeln.
Auch Emil Michael Klein erweitert die Zweidimensionalität der Medien Zeichnung, Druck und Malerei durch ein sensibles Zusammenspiel von Fläche, Transparenz und Volumen. Innerhalb der eigens dafür angefertigten Rahmen erhalten fragile Filzstiftzeichnungen oder pastose Akrylkompositionen einen Objektcharakter, der durch eine frei im Raum stehende, im Siebdruckverfahren doppelt bedruckte Glaswand aufgenommen und reflektiert wird.
In allen vier Positionen manifestiert sich eine spröde Poesie des Raums – ein Gesamtkonzept, in dem Leerstellen und Durchlässigkeit eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die faktische Materialität der Dinge, die ihn temporär bespielen.
Eva Scharrer