Markus Müller
Markus Müller
9 January 2013 - 23 February 2013
Opening Tuesday, 8 January 2013, 6:00 pm
Artists:
Nicolas Krupp freut sich, die zweite Einzelausstellung von Markus Müller (*1970) anzukünden.
Markus Müller beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit dem Gegenstand der Skulptur und ihren unterschiedlichen Ausdeutungen im Lauf ihrer Geschichte. Für seine zweite Einzelausstellung in der Galerie präsentiert der Künstler neue Arbeiten, die sich mit dem Thema der Rahmung und dem Schnitt beschäftigen. Wie kann eine Skulptur Raum gestalten und wie gestaltet sich kultureller Raum und Formempfinden über seine „Möblierung“? Welche bildhauerischen Gesten schaffen Ein- oder Ausschlüsse oder modifizieren ästhetische Vorgaben?
Die in der Ausstellung gezeigten Skulpturen zeigen auf je eigene Art und Weise Aspekte des Bildhauerischen auf. Leere, Masse, Materialität, Wegnehmen, Zugeben. Es geht dabei jedoch nicht um das Definieren einer Essenz des Skulpturalen, sondern um das Entfalten einer Textur, welche sich durch die Zeit hindurch bewegt, sich wiederholt, aber immer neu ausdrückt; der Raum als plastisches Material. In welcher Weise aber prägen Kunstwerke unseren Lebensraum, welche ästhetischen Werte vermitteln sie durch ihre langfristige Präsenz?
Dass sich diese Frage nicht auf für die Kunst spezifisch geschaffene Körper beschränkt, liegt auf der Hand. Unzählige Formen von dreidimensionalen Gegenständen bestimmen unsere Umgebung und treten in den Fokus. Vermeintlich funktionale Möbel in Wohnungen und an Arbeitsplätzen, Skulpturen im öffentlichen Raum oder landläufig akzeptierte Formen des Kunsthandwerks besetzen nicht nur den physischen Raum, sondern auch das Formempfinden einer Kultur. Was als „gute“ oder „schlechte“ Form qualifiziert wird, was passt und was stört ist ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren, deren leichte Verschiebung die Norm sichtbar machen.
Mit Oberflächen, Volumina und Materialien die aus dem kulturellen Formengedächtnis stammen, lässt der Künstler unterschiedliche Diskurse anklingen. Eine vielschichtige Atmosphäre weckt einmal das Vertraute und wirkt ein andermal befremdlich. Das Erwägen des gemeinhin als „Unpassend“ empfundenen ist ein konstantes Interesse des Künstlers. Er setzt sich leidenschaftlich mit der „guten Form“ auseinander und fordert den „guten Geschmack“ und das „ästhetische Wohl“ heraus. Die Frage, was durch den Raumschnitt innerhalb oder ausserhalb des Rahmens liegt.