Museum exhibition

Shell

Klaus Merkel, Achim Sakic
Pförtnerhaus, Freiburg im Breisgau, Germany
16 September - 15 October 2023

Werke von Klaus Merkel, Achim Sakic, Christian Schliesser

1992 entwarf der israelische Künstler Absalon für sich - statt eines Wohnhauses - asketische Wohnzellen, architekturhafte Behausungen, die er Cellules nannte. Das Pförtnerhaus in der Freiburger Oberau, mit seiner gebogenen Glasfront, als minimalistischer Funktionalbau, wäre vermutlich als Rückzugsort dazu bestensgeschaffen.

Dieses Tiny House - ein Kleinkomplex, besteht aus zwei Raumabschnitten, verbunden durch tür- und fensterähnliche Öffnungen im Inneren, die über die Dauer der Ausstellung immer verschlossen bleiben. So muss der Pförtnerhaus-Kokon zwangsläufig von außen als Schaufenster funktionieren und seine verwobenen Inhalte dem Tageslichtlicht öffnen, während der hintere Teil des Baus abgeschattet bleibt - sein nautilusförmig eingerollter »Rest«.

In dieser shell, bringen Klaus Merkel, Achim Sakic und Christian Schliesser ihre Werke in ein Spannungsfeld, getragen aus Ideen von Bruchstücken, Entzug, von Teil und Ganzem und dem Abgefallenen: seien es Holzstämme, die ausschnitthaft gezeichnet, schon die Säge der Amputation in sich tragen; gezeichnet auch die skulpturalen Stellagen, deren Eigenschaften und Funktionszusammenhänge unbestimmbar oszillieren; oder Leinwände: über Zeit bearbeitete Palimpseste, auf ihren Oberflächen gemalte »holes«, aktualisiert - reparierte Motive mit Löchern, die ein ungefähres Dahinter offen lassen, die nach vorn aber aggressiv auf das Einschussloch in der gebogenen Glasscheibe starren; mit bösem Auge, das dem unwegsamen Innen des Gebildes, eine sicherere Unterkunft verweigert. Das Pförtnerhäuschen kein shelter: sondern nur Hülle, hohles Ding.

Nach Innen nämlich wird der schneckenhausähnliche Raum versiegelt und im Dunkel belassen - hinten findet man Bilder, die dem Ungemalten, schwer Erkennbaren und dem Rückseitigen verpflichtet sind - und der nur zweimal, zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 16. September und zur Finissage am Sonntag, 15. Oktober, zugänglich sein wird.
STAMM (ein Zusammenschluss der ausstellenden Künstler) hat das verbindende »Fenster« zum Rückraum mit einer gefärbten Acrylglasscheibe verdunkelt und damit eine nahezu opake Fläche als Kommentarebene eingeschaltet.

For more information please visit Pförtnerhaus.

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