Yoan Mudry
Basel — Künstler, die in der Nachfolge der Pop Art stehen, scheinen stets aktuell, schöpft doch ihre Kunst aus dem sich wandelnden Alltag. Dies ist in der zweiten Einzelausstellung von Yoan Mudry (*1990, Lausanne) in der Galerie Nicolas Krupp zu erleben. Unter dem Ausstellungstitel ‹Schyzophrenic Values› gruppiert der in Genf lebende Künstler einige jüngst entstandene Gemälde, die heutige globale Krisen wie Klimaveränderung, Gewalt, ideologische Konflikte u. a. thematisieren. Methodisch der Pop Art verpflichtet, entnimmt Mudry seine Motive dem Internet, kombiniert sie zu Text-Bild-Collagen und verschiebt dabei Bedeutungen. Die Titel führen vom Gegenstand ins Absurde: ‹Save the Planet Kill Yourself› oder ‹Animals are Bastards, too›. Im letztgenannten Werk ist ein auftauchender Seehund mit einem Oktopus im Maul zu sehen, überschriftet mit dem suggestiven Ausruf «Adios». Und schon klickt es in unserem Kopf, der die tägliche Bilderflut sichtet und Bildern schnell Schlagworte zuschreibt. Gekonnt spielt Mudry mit Klischees und führt uns vor Augen, dass wir durch dieselben Bilder aus den Massenmedien konditioniert sind. Wie so oft bei Pop Art führt der Flirt mit Werbeästhetik zu schönen, bunten Oberflächen. Doch Humor und Leichtigkeit kaschieren hier die kritische Haltung.