Nadja Kirschgarten - Spiel der Formen und Figuren
Niedlich wirkende Anime-Figuren treffen auf scharfe Geometrie in Kirschgartens neusten Werken. Die Kunstwerke sind derzeit im Kleinbasel zu betrachten.
Nadja Kirschgarten (*1979) bezieht ihre Figuren aus Anime und Computerspielen und setzt diese in eine Geometrie. Was auf den ersten Blick niedlich ausschaut, erweist sich bald als trügerisch. Die Figuren werden von allerlei unheimlichen Gefährten, scharfen Konturen und spitzen Flächen begleitet. Man kennt dies von Franz Marcs Gemälde «Tierschicksale» im Kunstmuseum Basel, wo die Tiere nicht wehrlos im Sperrfeuer stehen, sondern aktive Teile der Bildgeometrie sind. In den fast abstrakten Motiven Kirschgartens sind kleinste Partikel erkennbar, Erinnerungsfetzen, die einen Orientierung und Lesehilfe ermöglichen. Die Kombination unterschiedlicher Bildsprachen im selben Motiv ist zwar nicht neu, erweist sich aber gerade in der Malerei seit langem als produktive Strategie, um eine Simultaneität unterschiedlichster Aussagen zu erreichen.