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Eric Hattan
Eric Hattan Works. Werke Œuvres 1979–2015

Published by Holzwarth Publications, Berlin, 2015
Contributions by Stefanie Bräuer, Patrick Javault, Eva Kuhn, Maja Naef und Ralph Ubl, Anthony Spira, Philip Ursprung

Der Schweizer Künstler Eric Hattan (*1955) schafft seine Kunst aus dem Leben. Er entwickelt sie aus einfachen Gegenständen: Verpackungen, die er umstülpt, Möbel, die er mit Latten unter die Decke stemmt, Schuhe, die die Wand hoch gehen, oder die eigenen Kleider als Bild für die Anwesenheit des Künstlers. Der Mensch ist der Maßstab, auch in seinen Videos mit genauen Beobachtungen von Alltagsdetails. Der Blick ist nicht unschuldig, und so muss der Betrachter genau hinsehen, was er wirklich wahrnimmt, ob einen wirklichen Raum oder nur ein kleines Modell hinter einem Türspion, ob eine tragende Säule oder nur eine Attrappe aus Gips. Selbst den Spuren gewaltsamer Eingriffe steht der Betrachter gegenüber: Durchbrüche durch Wände, verbogene und ausgerissene Straßenlaternen ... wenn Ästhetik die Ordnung der Welt bedeutet, dann ist sie hier auf den Kopf gestellt.

Hattan kam auf praktische Weise zur Kunst, über sein eigenes Schaffen und als Organisator der lokalen Szene, insbesondere mit dem 1981 eröffneten Off-Space Filiale in Basel. Das Buch zeigt seinen gesamten Weg, seine jedes Mal vor Ort neu geschaffenen Werke, mit hunderten von Installationsaufnahmen und Videostills sowie Essays, die das Œuvre des Künstlers erstmals in allen Facetten fassbar machen. Kunst ist hier nicht herrschaftliche Eroberung neuer Sphären, sondern offene Erkundung des Nebenliegenden. So erschließt Hattans Werk scheinbar vertrautes Terrain und inspiriert uns für die eigene Begegnung mit dem Alltag.

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