Kommunizieren wie die Oktopoden

Basler Zeitung
15 February 2019
Deutsch

Umübersetzungen. Collagen aus Bestehendem und Konzipiertem, in Form und Raum, bilden die Grundlage der künstlerischen Arbeit von Katharina Kemmerling. Die 1986 in Rheinfelden (D) geborene Künstlerin hat in Zürich und Hamburg Game Design studiert. Seit 2015 ist sie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) in Basel; derzeit im Masterstudium. Kemmerling beschreibt ihre Arbeit mit folgenden Worten: «Aus dem Zusammenspiel von Digital und Analog bilden Figuren und Installation verzerrte surreale Welten, die der Betrachter untersuchen, entdecken und erforschen soll. Das Vorgehen besteht aus verschiedenen Umübersetzungen von digitalen Formen zu Objekten und wieder zurück. Die Umformung führt zu einer gewollten Dissonanz, welche auf den Konflikt einer Gesellschaft zwischen gefühlter Realität und metrischer Wissenschaft verweist.»

Bei der Arbeit, die derzeit in der Galerie Krupp – neben Werken von Markus Gadient und Achim Sakic – zu sehen ist, handelt es sich um eine Mixed-Media-Installation bestehend aus Keramik und Video. «Ich versuche dadurch eine Annäherung an die Kommunikationsform von Oktopoden zu erschaffen, deren Haut gleichzeitig als Spiegelbild ihrer Umgebung sowie als Übertragungssender von Botschaften an dieselbe fungiert», sagt Katharina Kemmerling. «In meinem Werk verhandle ich letztlich Themen und Fragestellungen von Formen nichtmenschlicher Intelligenz und Perspektiven abseits unserer menschlichen Wahrnehmung.» mw

Markus Gadient, Katharina Kemmerling, Achim Sakic, Galerie Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28, Basel, bis 2. März.

Cover Image: «Universe in Progress». Katharina Kemmerling (2018), Video-Projektion mit drei Beamern, drei Brightsigns und fünf Tentakeln aus gebranntem Ton.© Omid Taslimi, Kunsthaus Baselland und Katharina Kemmerling